Mit Sieg in Zepernick an der Tabellenspitze

Nur verhaltener Optimismus vor diesem Spitzenspiel, der ESC hatte gleich fünf Stammspieler zu ersetzen. Dennoch hatte man bei der Heimfahrt drei Punkte im Gepäck, Lohn für einen als Team auftretenden ESC, eine ganz große kämpferische Leistung.

Spiele in Zepernick waren schon immer nicht die einfachsten, diesmal erwischte der Gast jedoch den besseren Start, in den ersten fünf Minuten erreichten zwei gescheite Pässe die Stürmer, beide Chancen konnten nicht verwertet werden (2. und 3. Minute)

Das war wohl der Wachruf für Zepernick, die mit drei Aktiven aufliefen, die bereits gestern in der Kreisoberliga im Einsatz waren. Ballsicher, mit häufigen Positionswechseln und hohem Laufaufwand wurde der Ball in Richtung ESC Kasten getragen. Doch bereits jetzt erkennbar, der ESC wollte diesem Spiel nicht als Zuschauer beiwohnen, ununterbrochen wurde versucht den Gegenspieler zu stellen, den Ball zu erobern.

Nur nach vorn wurde noch zu hektisch agiert, ungenaue Pässe wurden abgefangen, es gelang nicht ausreichend genug Bälle anzunehmen und so Ruhe ins eigene Spiel zu bringen.

Zweimal dann gleich Glück für den ESC, zwei Heber in der 9. und 17. Minute gehen über das Tor. Es gelingt dem Gast sich trotzdem gelegentlich frei zu spielen, in der 20. Minute geht nach Einwurf ein Schuß nur knapp über die Latte, fast im Gegenzug hält Enrico einen Schuß fest.

Sicher, der Gastgeber ist spielerisch überlegen, schafft es aber selten richtige Torgefahr zu erzeugen. Der Abwehr, unterstützt aus eigentlich allen Mannschaftsteilen, gelingt es immer wieder die Bälle aus dem Gefahrenbereich zu schlagen. Nicht schön, auf alle Fälle aber zweckmäßig. Und da schon im Mittelfeld Bälle erobert werden können, kann sich der ESC zum Ende der ersten Halbzeit hin etwas frei spielen.

Der ESC wechselt zur Pause, das hat Auswirkungen auf das Spiel nach vorn. Eine Anspielstation mehr, man kann etwas Druck aufbauen. In der 50. Minute zwingt eine versuchte Kopfballabwehr den eigenen Keeper der Zepernicker zu einer Parade, zwei Minuten später setzt Basti einen schönen Freistoß an die Lattenunterkante, der Ball ist nicht hinter der Linie. Das wird moniert, Zepernick fährt einen Konter und knallt den Ball an die Latte, Glück gehabt, auch der folgende Kopfball geht am Tor vobei. Jetzt ist es fast Einbahnstrassenfußball, der Gastgeber dreht auf und will das Tor mit aller Gewalt. Der ESC aber fightet, er stört und erobert. Das macht nervös und die Gangart wird seintens das Gastgebers etwas rauher, alleine der Kapitän wird nach gefühlten acht Fouls im Mittelfeld lediglich ermahnt. Auch vorne will man es zwingen, doch Enrico ist bei richtig guten Chancen in der 63. und 69. Minute dort, wo er hingehört, auf dem Posten.

Was den ESC heute aber ausmacht, ist das Auftreten als Einheit, kein lamentieren bei Ballverlusten, kein Paß, dem nicht hinterher gehetzt wird. Das kostet Kraft bis an die Leistungsgrenze, bei einigen noch ein Stückchen weiter. Aber Aufstecken ist nicht, man glaubt an sich und zumindest ein Remis. Das wird gedämpft, als Frank in der 70. Minute mit Gelb/ Rot vom Platz geschickt wird, wieder wurde er durch den Spielführer gefoult und danach noch provoziert. Er hält dagegen und fliegt, ein Witz. Der Schiri relativiert nach dem Spiel, er hätte vergessen gehabt, dass Frank schon Gelb hatte, sonst wäre es eine Ermahnung gewesen.

Knappe zehn Minuten später fällt dann die Entscheidung, bei einem der selten gewordenen Konter wird der nachsetzende Malle vom Keeper von den Beinen geholt, es gibt Elfer und Gelb für den Keeper. Aber nicht für das Foul, für einen dummen Spruch.

Selbstbewußt greift sich Patrick den Ball und verwandelt sicher. Großer Jubel und nochmal zusätzliche Luft.

Auch sechs Nachspielminuten waren noch zu überstehen, aber dann kannte die Freude keine Grenzen. Man war nicht überlegen, hatte auch weniger Ballbesitz, aber man hat gemacht, was man in solch einem Fall machen muss, an sich glauben und nicht aufstecken. Und natürlich ein Tor schießen.

Eigentlich ist keiner herauszuheben, ein großer Dank aber an Enrico Gleffe, der kurzfristig eingesprungen, seine Sache als letzter Mann sicher, mit Ruhe und Übersicht mindestens genauso gut machte, wie alle anderen ihre.

Alle Chancen, Highlights und das Tor könnt ihr euch hier anschauen -> FupaTV

 

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